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Dabei bedient man sich des Mittels der Lautbedeutsamkeit: Man benutzt etwa den Gegensatz zwischen hellen und dunklen Vokalen, also i/e gegenüber u/a, um den Gegensatz zwischen hell und dunkel, zwischen hoch und tief, zwischen klein und groß, schnell und langsam usw. auszudrücken. So empfinden wir, daß der durch das Auge empfangene Sinnes-eindruck Blitz durch das Wort Blitz »gut« oder »angemessen« oder gar »richtig« zum Ausdruck gebracht wird: der helle und schnelle Eindruck wird durch das kurze i angemessen wiedergegeben. In gewissem Umfang treten im Rahmen der Lautbedeutsamkeit Formungen und Lautungen auf, die sonst unüblich sind oder die der Lautentwicklung nicht entsprechen. So etwa emphatische oder expressive Lautungen (Dehnungen, Verdoppelungen von Konsonanten, Verschiebungen der Artikulationsart usw.); Verdoppelungen von Silben (die sogenannte Reduplikation, die in früheren Stufen unserer Sprache auch in der Formenbildung der Verben eine Rolle gespielt hat, später aber nur noch lautbedeutsam ist); dann gibt es eigene Suffixe für entsprechende Wörter, im Deutschen etwa -zen für Verben, die Ausdruckslaute bezeichnen (ächzen, seufzen usw.) und anderes. »Bedeutsam« sind in der Regel nur einzelne Laute eines Wortes, und sie spiegeln nur wenige Merkmale seiner Bedeutung. Es ist ein (allerdings häufig anzutreffender) Irrtum, daß sich bei einem solchen Wort die Bedeutung aus der »Bedeutsamkeit« seiner Einzellaute zusammensetzt.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.